Depeche Mode – Some Great Reward


Erscheinungsjahr 1984 | DVD | Dark Wave

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Zeit mal wieder ein Album in Surround Sound von Depeche Mode vorzustellen. Die Wahl fällt dieses Mal auf das vierte Studioalbum SOME GREAT REWARD, welches im September 1984 erschien und vor allem in Deutschland überaus erfolgreich war. Es kletterte bis auf Platz 3 der Albumcharts. Die Single People Are People sprang hier sogar auf Platz 1.

Der Song dürfte der internationale Durchbruch der Engländer gewesen sein, denn auch in Amerika schaffte man eine sehr gute Platzierung. Zwei Stücke des Albums, nämlich Master & Servant und Blasphemous Rumours, wurden wegen ihrer Texte kritisiert und von einigen Radiostationen in den USA nicht gespielt.

Für die Aufnahmen entschied sich die Band, diese zum großen Teil außerhalb von London zu machen, und zwar in Berlin. Man wollte unbedingt in die Hansa Tonstudios, in denen schon David Bowie und Iggy Pop gearbeitet haben. Die einzigartige Stimmung in der geteilten Stadt wirkte auch auf Depeche Mode überaus inspirierend.

Wie alle Alben von Depeche Mode bis einschließlich EXCITER wurde auch SOME GREAT REWARD um das Jahr 2006 neu veröffentlicht und mit einem Surroundmix versehen, der von Kevin Paul stammt. Zunächst wurde diese Collectors Edition auf SACD und DVD veröffentlicht, wenig später kam aber noch eine CD/DVD Ausgabe hinzu. Heutzutage sind diese Versionen freilich schwer zu bekommen.

Some Great Reward Surround Sound


Tracklist:

1 Something to Do – 3:46
2 Lie to Me – 5:03
3 People Are People – 3:51
4 It Doesn’t Matter – 4:43
5 Stories of Old – 3:12
6 Somebody – 4:27
7 Master and Servant – 4:12
8 If You Want – 4:40
9 Blasphemous Rumours – 6:21

Gesamtdauer: 40:15


Die Musik:

Musikalisch machten Depeche Mode auf SOME GREAT REWARD da weiter, wo sie mit CONSTRUCTION TIME AGAIN im Vorjahr aufgehört haben. Man hört wieder zahlreiche gesampelte Sounds, vor allem im Stück People Are People. Im Vergleich zum Vorgänger klingt es etwas mehr auf Mainstream zugeschnitten, wenngleich die Grundstimmungen auf dem Album zumeist eher düster sind und somit nicht wirklich in das neongrelle, quietschbunte Pop-Gewand der 80er-Jahre passen.

Was SOME GREAT REWARD so besonders macht, ist die hohe Zahl an eingängigen Melodien mit Ohrwurmcharakter, die aber allesamt in doch recht ungewöhnlichen Arrangements verpackt sind. So kommt es, dass das Album doch mehrere Durchläufe benötigt, bis es dann wirklich zündet.

Wertung: 80 %


Besetzung:

Dave Gahan – Vocals
Martin L. Gore – Keyboards, Vocals
Alan Wilder – Keyboards, Drums
Andrew Fletcher – Keyboards


Der Surroundmix:

Die Surroundmixe von Depeche Mode bieten Licht und Schatten. Im Großen und Ganzen gilt, was die Verteilung von synthetischen Klängen im Raum angeht, dass viel mehr hätte gehen können. SOME GREAT REWARD bildet da keine große Ausnahme. Dieses Album besteht aus Stücken, die relativ minimalistisch sind, die wenige verschiedene Sounds haben und andererseits auch aus Songs, die wirklich jede Spur des Tonbandes verwenden. People Are People ist so ein Stück, welches aus einer Vielzahl verschiedener Sounds besteht. Teilweise brauchte die Band mehrere Tage, um einen einzigen Song abzumischen.

Es ist etwas paradox, dass im Surroundmix ausgerechnet die eher sparsamen Songs diskreter klingen als jene, bei denen es ein Leichtes wäre, die vielen Sounds im Raum zu platzieren. People Are People ist ein treffendes Beispiel. Sicherlich, es gibt in den Rearlautsprechern Sounds und Backingvocals, aber es wäre so viel mehr möglich gewesen. Im Vergleich zu diesem Stück ist It Doesn‘t Matter relativ sparsam instrumentiert, dieser Song wirkt aber mit seinem Arpeggio-Sound in den Rears weitaus diskreter. So ist es auch mit der Ballade Somebody. Dieses Stück besteht im Grunde nur aus einem von Alan Wilder gespielten Klavier und Gesang von Martin L. Gore. Während der Gesang in der Front ist, ist das Klavier viel weiter im Raum, fast so, als würde es der Zuhörer spielen. Dazu gibt es Straßen- und Eisenbahnsounds, die vorne und hinten erklingen.

Zumeist sind die Surroundanteile auf SOME GREAT REWARD so aufgebaut, dass sie erst nach einer Weile im Song auftauchen. Vor allem beim ersten Stück Something To Do ist dies etwas irritierend. Als Surroundfreund überprüft man unweigerlich, ob man denn die richtige Tonspur gewählt hat, denn zunächst kommt alles von vorne. Erst mit der Zeit kommen hinten weitere Sounds hinzu und es passiert mehr und mehr hinten. Gelegentlich gibt es auch ein paar Panning Effekte zu hören, bei denen irgendwas quer durch den Raum geworfen wird. Am eindrucksvollsten dürften da die synthetischen Peitschenhiebe im Stück Master & Servant sein.

Wertung: 88 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1  (96 kHz / 24 bit)
Dolby Digital 5.1
PCM Stereo

Album starten:

Die Ausgabe auf DVD spielt zunächst eine 21 Sekunden lange stille Logoanimation ab. Im anschließenden Menu ist der 5.1 Mix vorausgewählt. Leider muss man anschließend noch das Tonformat wählen, und hier ist dann plötzlich PCM Stereo als oberster Punkt angewählt, sodass man anschließend mit den Pfeiltasten runter muss. Ein logisches Menü geht anders. Hinzu kommt, dass man aus der Stereospur nicht über die Audiotaste in die anderen Tonspuren wechseln kann. Die Surroundspuren kann man dagegen untereinander wechseln. Die (richtige) Wahl der Tonspur lässt aber immer noch keine Musik erklingen, denn auf der nächsten Menüseite kann man auswählen, welchen Song man hören will. Enter startet das erste Stück Something To Do. Fazit: Das Menü bietet für eine Navigation ohne Monitor ziemlich viele Stolperfallen.

Die Kurzfassung: ENTER DOWN DOWN ENTER ENTER

Some Great Reward Surround Sound DVD Menu

ENTER

Some Great Reward Surround Sound DVD Menu

DOWN > DOWN > ENTER > ENTER

 

Abwertung: -2%


Bonusmaterial:

Auf der DVD befindet sich, wie auch bei den anderen Veröffentlichungen der Collectors Edition, eine Menge an Bonusmaterial. Es gibt die obligatorische Dokumentation zum Album, die eine halbe Stunde dauert. Fünf Stücke des Albums gibt es auch live zu hören (auch in Surround). Dazu kommen zwei B-Seiten und ein Remix von Somebody (diese sind dann aber nur in Stereo)

Aufwertung: +2 %


Anspieltipp:

It Doesn’t Matter, Somebody


Fazit:

Zum großen Teil ein guter Surroundmix, bei dem aber hier und da noch mehr gegangen wäre.

Pros / Cons:
+ größtenteils guter Surroundmix
+ Bonusmaterial (+2%)
–  Aus einigen Stücken hätte man mehr rausholen können
– Advanced Resolution nur auf vergriffener SACD Ausgabe
– Menü unlogisch (-2%)

 

GESAMTWERTUNG: 85 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / DVD: Diese Ausgabe kam 2009 heraus und ist gebraucht zumeist für um die 100 Euro zu haben.

SACD / DVD: Die SACD mit DVD von 2006 ist interessanterweise derzeit etwas günstiger zu bekommen. Ab 60 Euro ist man dabei.

Stand: 20.05.2022

 


Links:

Offizielle Webseite von Depeche Mode

 

One Reply to “Depeche Mode – Some Great Reward”

  1. hast Du einen Surroundmix (die SACD?) von 101?
    Neben Violator die beste Veröffentlichung von DeMo, und wenns möglich ist, würde ich mich freuen, hier ein Review zu lesen.

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